Von Turnier- Crack´s und Wattebauschreitern…
Aus gegebenen Anlass (Shitstorm wegen einer meiner Offenstallpostings) möchte ich hier gern mal Klartext reden!
Der Titel ist hier von mir auch bewusst und ehrlich gemeint.
Denn es haben sich inzwischen nicht nur sehr verschiedene Reitweisen und Trainingsmethoden entwickelt, sondern vor allem auch zwei komplett gegensätzliche Lager!
Die einen stehen oft im aktiven Turniersport, der gewisse Leistungen vom Pferd abverlangt, die heut zu Tage ja längst von ihren historischen Grundlagen entfernt sind.
Und im anderen Lager befinden sich die vielen (80 % aller Reiter) Pferdebesitzer, die sich im Turnierlager nicht wieder finden wollen. Diese Reiter lauf nicht wenig oft Gefahr, in die Wattebausch- Abteilung abzugleiten.
Jetzt werden werden vielleicht einige von euch laut aufschreien!
Was soll dass den? Wattebauschreiter und Seilchenschwinger…
Ho, ho, ho, nicht so schnell mein Pferdchen… Ich meine das ja eigentlich etwas sarkastisch.
Denn auch ich gehöre ja gewissermaßen zu dieser Riege.
Nur habe ich mir dabei eine gewisse Bodenständigkeit erhalten.
Denn das sogenannte Horsmanship, sollte ja erstmal nicht als Selbstzweck verstanden werden.
Es diente ursprünglich dazu, eine vernünftige Körperspache zu erlernen, die einen kompetenten Umgang mit dem Pferd als Partner zum Ziel hatte.
Das war´s aber auch schon, denn man wollte ja schließlich Reiten!
Uns so sehe auch ich das wieder. Klar kann und soll man immer mal wieder zu diesen Bodenarbeitsformen zurückgreifen und zwar immer dann, wenn vom Sattel aus Unstimmigkeiten auftauchen, die vom Sattel aus nur schwer oder gar nicht zu lösen sind.
Dazu gehören natürlich Themen wie das Hänger- Verladen, Angstsituationen, Gesundheitsprobleme des Pferdes, Leadership- Probleme…
Leider wird das sogenannte Horsemanship aber auch schon mal weit übertrieben, sodass viele der Pferdebesitzer gar nicht mehr erst zum eigentlichen Reiten kommen, aus Mangel an Zeit.
Natürlich heißt das aber auch nicht, dass nun jeder Pferdebesitzer sein Pferd auch reiten muss, doch haben sich die meisten Menschen doch ein Pferd zugelegt, um gerade dies zu tun, oder?
(Bis auf wenige Ausnahmen)
Wir kennen alle die inzwischen berühmt und begehrt gewordenen Horseman.
Ich werde sie deshalb auch nicht alle aufzählen, vor allem aber auch deshalb nicht, weil diese Persöhnlichkeiten derweil alles soviel Geld mit ihren Methoden gemacht haben, dass diese mich mit Ihren Rechtsanwälten locker bis auf die Unterhose ausziehen würden.
Also nenne ich hier lieber keine Namen…
Leider tragen die Anhänger dieser „großen Namen“ ja auch inzwischen einen regelrechten Glaubenskrieg im Netz aus, sodass du dich als Anhänger eines bestimmten „Gurus“ gar nicht mehr outen darfst, damit du nicht abgestempelt wirst.
Verhindert nicht aber nicht genau diese Haltung eine Weiterentwicklung deines eigenen Könnens und Wissens rund um das Thema Pferd?
Das ist es, was mich an dieser ganzen Thematik stört, denn gute Pferdemenschen gab es schon immer und wird es auch immer weiter geben. Nur wird mit der oben beschriebenen Haltung leider zu verhindern versucht, genau diese Entwicklung zu zu lassen.
Denn wenn du nur an diesen einen Guru glaubst, müssen ja alle anderen falsch liegen.
So ist es aber eben nicht, denn genau so viele Pferdeindividuen wie es gibt, genau so viele Lösungsansätze für bestimmte Probleme gibt es.
Und so möchte ich dir hier einen wichtigen Rat mit auf deine weitere Pferdereise mit geben:
Sei immer offen für Neues (auch wenn es ein alter Hut ist)und auch wenn es nicht aus deiner bevorzugten Reitweise kommt.
Denn Jean Claude Dysli sagte immer wieder mal: